90-Jähriger in Kirche eingeschlossen – Glockenläuten
In der Nacht zu Sonntag, 21.07. wurde Pfr. Robscheit kurz vor halb vier aus dem Bett geklingelt. Die Polizei aus Apolda rief an, weil jemand in der Lutherkirche eingeschlossen war. Anziehen, ab ins Auto & nach Apolda! Zwanzig Minuten später war der ältere Herr aus seiner mißlichen Lage befreit.
Der 90-jährige Herr F. gehört zu den regelmäßigen Gottesdienst- und Konzertbesuchern. Oft ist er überpünktlich. Deswegen hat er sich vermutlich auch nicht gewundert, dass das Konzert nicht begann. Tatsächlich aber hatte er sich in der Zeit getäuscht. Das Orgelkonzert begannt 17:00 und nicht wie angenommen erst um sechs. Herr F. ist in dem engen Zeitfenster die Kirche gekommen, als die Besucher diese bereits verlassen und die Mitwirkenden noch nicht abgeschlossen hatten. Herr F. sitzt gerne vorn unter dem Empore hinter der Säule, so ist er beim „Kontrollblick“ nicht aufgefallen.
Die Pflegekräfte des Seniorenheimes, in dem er wohnt, haben die Polizei verständigt, als Her F. nicht wie angekündigt nach hause gekommen ist. Die Suche war zunächst erfolglos.
Vermutlich wird Herr F. beim Warten eingeschlafen sein. Irgendwann in der Nacht ist er wieder aufgewacht und hat seine mißliche Lage bemerkt. 3:15 hat er für einen kurzen Moment die Läuteanlage eingeschaltet, möglicherweise auf der Suche nach dem Lichtschalter. Das war die erste von drei glücklichen Fügungen. Die Läuteanlage ist abgeschlossen, ausnahmsweise steckte aber der Schlüssel. Die zweite Fügung ist der diensthabende Schichtleiter der PI Apolda. Er hat das Läuten gehört und sofort einen Beamten zur Kirche geschickt. Als klar war, dass dort der gesuchte Senior eingeschlossen war, wurde Pfr. Robscheit angerufen und dass der das Telefon gehört hat, ist die dritte gute Fügung.
Herr F. hat Polizei und Pfarrer freudig begrüßt: „Die Polizei, Dein Freund und Helfer!“, dem Pfarrer hat er einen mit Kleingeld gefüllten Einweg-Handschuh in die Hand gedrückt: „Uns geht es so gut, dass ist für „Brot für die Welt“!“
Diese Geschichte hat ein weites mediales Echo gefunden. Ausführlich hat die lokale Presse (Thüringer Allgemeine) berichtet, die auch am schnellsten war!