16. April 2016

eigentlich

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 89 of 134 in the series geistliches Wort
Eigentlich,

liebe Leserinnen und Leser, wollte ich längst fällige Gartenarbeit verrichten. Doch dann kam ein Besuch dazwischen, den ich eigentlich schon letzte Woche machen wollte. Das hatte aber nicht geklappt, denn ein geplantes Gespräch hatte sich verschoben.

Ist Ihnen schon aufgefallen, wie oft wir das Wort „eigentlich“ verwenden? “Eigentlich ist die Stelle genau richtig für Sie…“, den Satz brauchen wir gar nicht zu Ende hören, denn wir wissen sofort, dass es nicht mit der Bewerbung geklappt hat.

Nun raten Sie mal, ob „eigentlich“ in der Bibel vorkommt? – fällt Ihnen eine Stelle ein? In der Erzählung vom Paradies vielleicht: “ Eigentlich ist es im Paradies ganz nett, aber Adam und Eva wollten lieber…“? Oder bei Jesu Taufe: „Du bist eigentlich mein lieber Sohn…!“?
Doch andererseits wird in der Bibel wird von Menschen berichtet, Ihrem Glauben, Hoffen und auch Versagen: ein Spiegel unserer Realität, Jahrtausende später. Also eigentlich müßte… Richtig! Das Wort taucht durchaus im Text auf. Je nach Übersetzung schwankt die Zahl allerdings. So lesen wir beispielsweise: „Eigentlich sollte es bei dir gar keine Armen geben; denn der Herr wird dich reich segnen in dem Land“ (Dtn. 15,4). Aber wissen Sie, liebe Leserinnen und Leser in welchem Zusammenhang „eigentlich“ nie vorkommt?

Dort wo es um Gottes Verhältnis zu uns Menschen geht. Dort sind Ausflüchte oder Beschönigungen nicht nötig! Gott liebt Dich, Du bist sein liebes Kind, ganz ohne Einschränkungen.

Ihr Pfarrer Th.-M. Robscheit

April 2016

Der Beitrag erschien am 16. April 2016 in der Thüringer Allgemeinen, Ausgabe Weimarer Land

Print Friendly, PDF & Email
Series Navigation<< Terror und SchmerzKikeriki >>