Festwochenende 130 Jahre Lutherkirche Apolda
Am 7. Juni 1894 wurde die Lutherkirche in Apolda geweiht. Anlaß genug, vom 7.-9. Juni 2024 das 130 jährige Jubiläum zu feiern!
Am Ende des Beitrages finden Sie eine Bildergallerie.
Dinner in weiß
Am Freitag, 7.6. waren alle Apoldaer und Gäste zum „Dinner in weiß“ auf den Platz vor der Kirche eingeladen. Mehr als 150 Menschen waren der Einladung gefolgt; mehr als erhofft waren. Trotzdem hat das Essen für alle gereicht. Putenfleisch, Rot- & Sauerkraut, Salate und Brot konnten verspeist werden. Das Wetter war, wie an den anderen tagen ebenfalls, bestens, so dass nichts, was für draußen geplant war, nach innen verlegt werden musste.
Das herzoglich sächsische Amtsgericht
Am selben Abend wurde in die Kirche zum Theater eingeladen: Das herzoglich sächsische Amtsgericht beschäftigt sich mit Material-Mauscheleien während der Bauzeit der Lutherkirche. Das Stück wurde von Dr. S. Böhm verfaßt, Regie führte der aus Apolda stammende Harald Richter
Das Stück wurde von Laienschauspielern der Kirchengemeinde gespielt. Eine Schwieigkeit bestand u.a. auch darin, dass krankheitsbedingt eine Rolle eine Woche vor der Aufführung und eine weitere am Aufführungstag selber neu besetzt werden musste. Hat geklappt!
Zur Bauzeit war an der Kirchenbaustelle Zement „verschwunden“. Der Mörtel wurde gestreckt, was Anfang der 50er Jahre dazu führte, dass ein Teil der Emporenbrüstung abgestürzt war. Glücklicherweise wurde damals niemand verletzt. Auch die Säule der Kanzel war ziemlich wacklig und man konnte einzelne Steine entnehmen. Während der Sanierungsmaßnahmen zwischen 2014 und 2022 wurde aber alles fixiert.
Das Urteil schließlich: Getränke für alle, die Kosten trägt die Kirchengemeinde. Der Applaus war groß.
„Komm, o komm, du Geist des Lebens“
Am Samstagabend (8.6.) haben Bertram Burkert (Gitarre), Julia Biłat (Cello) und Florian Kästern (Flügel & Orgel) auf eine musikalische Improvisationsreise 500 Jahre Gesangbuch eingeladen und durch ihren sanften Jazz das Publikum begeistert! Dabei kamen Klassiker wie „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ oder „Ein feste Burg ist unser Gott“ ganz neu zu Gehör. Ein Abend der emotional unglaublich mitgenommen und die Seele gestärkt hat!
familienfreundlicher Festgottesdienst
Sonntag war dann der Höhepunkt des Festwochenendes. Zunächst der familienfreundliche Gottesdienst. Bereits vor dem Glockenläuten wurde das von Mike Nych eigens für dieses Fest komponierte Lied einstudiert, damit es im Gottesdienst dann aus vollen Kehlen gesungen werden kann. Ilona Giese machte bildlich und unter Einbeziehung von jung und alt deutlich, was „Kirche“ alles ist. Vom Ort der Besinnung, über kulturelle Angebote, Hochzeit und Taufe, Ort für Trauer und Freude.
In der Predigt haben S. Böhm & Th.-M. Robscheit gefragt, was es denn heute bedeutet, wenn die Lutherkirche Gottes Hütte bei den Menschen ist. Es wurde aus der Weihepredigt von 1894 zitiert und nicht wenige waren verwundert darüber, dass der Geheimen Kirchenrat Förtsch damals den selben sorgenvollen Blick auf die Kirche hatte, den wir heute immernoch kennen: es wird weniger und weniger. Dr. Böhm darauf: „Totgesagte leben länger!“. Böhm & Robscheit zeigten anhand von Beispielen aus den letzten Jahren kirchlichen Lebens in Apolda, wie Kirche mit, für, bei und durch die Menschen ist. Die begeisterte und begeisternde Musik Mike Nychs an Flügel und Orgel hat dem Gottesdienst den richtigen Schwung gegeben.
Im Anschluß gab es bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit zum Gespräch und für alle Bastelfreudigen hat der Patenkindergarten „Grönlandsonne“ genug Material und Inspiration bereit gehalten.
Serenade
Das Beste kommt (fast) zum Schluß! Es sangen die Kantorei sowie der Vokalkreis Apolda, der Mauritius-Chor Bad Sulza (Ltg. Kantorin Ines Peter) und ein Solistenquintett, die allesamt vom Orchester ThüringenSinfonietta begleitet wurden. Die Posaunenchöre aus Apolda und Bad Sulza haben das Serenadenprogramm abgerundet. Die musikalische Leitung hatte Kreiskantor Mike Nych mit Kantorin Ines Peter. Das Te Deum von Marc-Antoine Charpentier (den meisten wohl als Eurovisionsmeldoie im Ohr) war Abschluß und Höhepunkt zugleich.
Gin – himmlisch
Der Lutherkirchverein hat für das Jubiläum einen auf 130 Flaschen limitierten Gin in der Apoldaer Destillerie jUNIPER tARAXACAUM brennen lassen. Dabei wurden biblische Zutaten zu Grunde gelegt. Herausgekommen ist ein fruchtiger Gin ohne olfaktorische Missstimmung, entfernt spürt man den aromatischen Geschmack von Olive ohne dass deren Bitterkeit den Abgang trübt. Der Größte Teil der 130 Flaschen wurde bereits während der Festtage verkauft. Die Nr 001 mit gravierten Glas und verpackt in einer Holzkiste wurde am Sonntag durch Pfr. Robscheit meistbietend versteigert. Den Zuschalg erhielt Matthias P. für 90,- €.
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