21. Januar 2020

Weihnachten – immer länger als man denkt

Von Christoph Rätz

„Schade, dass Weihnachten schon vorbei ist!“ sagt der kleine Junge an der Supermarktkasse. Wehmütig schaut er auf die Lebkuchenhaufen, die jetzt zum Sonderpreis verkauft werden.
Und es stimmt. Wir haben uns angewöhnt, dem Weihnachtsfest vor allem vom 1. bis zum 24. Dezember, höchstens noch bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Historisch gesehen entspricht das aber nicht der Tradition: die Zeit des Advents ist – ganz streng genommen – eine Zeit der Erwartung, der Hoffnung – und auch der Buße. Eine Fastenzeit, die auf das Eigentliche vorbereiten soll: das Kommen Gottes in die Welt als Kind, das ab dem 25.12. mit einer langen Freudenzeit gefeiert wird. Sie erstreckt sich weit in das neue Jahr hinein.
Was ihr Ende betrifft, gibt es unterschiedliche Bräuche und regionale Gewohnheiten. Klassischerweise bildet der 2. Februar den Schlusspunkt: An Mariä Lichtmess kommt der Weihnachtsfestkreis an sein Ziel. Der Blick wendet sich dann Richtung Passions- und Osterzeit.

 

PS: Neuerungen im liturgischen Kalender, die erst seit 2019 gelten sind sehr übersichtlich hier aufgelistet: Kirchenjahr