8. September 2015

Als gäbe es kein morgen mehr…

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 76 of 134 in the series geistliches Wort

Liebe Leserinnen & Leser!

Erinnern Sie sich an den Weltuntergang Ende 2012? Der Maya-Kalender ist ausgelaufen, und manch einer vermutete dahinter ein geheimes Wissen um das Ende der Welt. War aber nicht so, die Erde drehte sich weiter, die Mayas hätten, so wie wir am 31. 12., einen neuen Kalender begonnen. Anders als bei uns gibt es in diesem Kalendarium neben den einzelnen Jahren auch 50-Jahres Abschnitte. Ein weiterer Unterschied ist, dass am Jahresende 10 kalenderlose Tage vorgesehen sind. Damit wird u.a. auch das Schaltjahr ausgeglichen. Zehn besondere Tage, die als gefährlich empfunden wurden. Da war der Gedanke an ein Weltende also auch nicht völlig abwegig. Solche besonderen Tage erleben wir auch gerade! Diesen Eindruck muss man jedenfalls haben, wenn man heute (Freitag) Mittag in Weimar oder Apolda unterwegs ist: Die Leute kaufen ein, als gäbe es am Montag nichts mehr.
Aber, liebe Leserinnen & Leser, tatsächlich erleben wir gerade 10 besondere Tage! Eigenartigerweise spielen sie im christlichen Feiertagskalender aber keine Rolle. Es sind die Tage zwischen Himmelfahrt und Pfingsten. Jesus ist nicht mehr unter seinen Jüngern, und der Heilige Geist ist noch nicht auf sie gekommen. Das ist doch durchaus eine kritische Zeit!? So ohne göttlichen Beistand!
Warum werden diese Tage nicht als eine bedrohliche, gar gottverlassene, Zeit begangen? Besonders ruhig zum Beispiel?
Ganz einfach, wir sind nicht gottverlassen! Himmelfahrt und Pfingsten erklären, wie die irdische Wirksamkeit Jesu ein zeitliches Ende fand, und wie es dazu kam, dass aus einem verängstigten kleinen Häuflein, in kürzester Zeit eine gewaltige religiöse Bewegung entstand. Aber ganz gewiss sind sie nicht Anzeichen eines baldigen Weltunterganges! Sie können, den Samstag also genießen, am Montag werden die Geschäfte auch wieder öffnen.

Ihr Pfr. Robscheit

Mai 2015

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