8. September 2015

Beten

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 75 of 134 in the series geistliches Wort

„Bete!“, so heißt der morgige Sonntag, liebe Leserinnen & Leser! Dieser Sonntagsname ist durchaus als Aufforderung gedacht.
„Bete!“ – der Fuchs am Abend nimmt sich das zu Herzen: „Lieber Gott, ich gehe mit knurrendem Magen zu Bett. Bitte lass doch morgen dem Hasen sich ein Bein brechen!“
Auch der Hase betet: „Lieber Gott, danke, dass ich heute so flink war. Aber bitte, lass doch dem Fuchs heute Nacht die Zähne ausfallen!“
Ist das Beten? Nein, das ist absurd, werden sie antworten. Und was nützte es dem Fuchs, wenn der lahme Hase Opfer eines Greifvogels wird? Doch worum könnten die beiden bitten?
Wie kann man überhaupt: Beten? Womit das ist vergleichbar?
Mit dem Schwimmen! Wie das Schwimmen ist Beten etwas, dass man lernen kann & wie beim Schwimmen ist der Moment, in dem man am Ertrinken ist, dafür nicht geeignet. Wie das Schwimmen hat auch das Beten mit Vertrauen zu tun: Beim Schwimmen vertraut man darauf, dass das Wasser einen tatsächlich trägt. Das hat man zwar als Nichtschwimmer gehört, man sieht auch Menschen schwimmen, aber diese Erfahrung fehlt. Man kann viel über das Schwimmen wissen, aber wie das ist, wenn man sich vom sicheren Boden abstößt, sich fallen lässt und spürt, dass man getragen wird, diesen Moment muss man selbst erleben! Nicht anders ist es beim Gebet! Erst ein paar Trockenübungen, doch irgendwann muss man der Kraft des Gebetes vertrauen und sich fallen lassen.

Ihr Pfr. Th.-M. Robscheit

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