8. September 2015

Altwerden ist nichts für Weicheier

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 51 of 134 in the series geistliches Wort

„Altwerden ist nichts für Weicheier“ – mit diesem Zitat aus dem Film „Elegy oder die Kunst zu lieben“ grüße ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, an diesem Maiwochenende. Der großartige Ben Kingsley spricht diesen Satz als alternder Literaturprofessor Kepesh aus. Und vor allem von älteren Menschen wird dieser Satz als richtig empfunden. Gleich drei Bücher mit ähnlichem Titel sind auf dem deutschen Buchmarkt, der bekannteste Autor ist dabei wohl Blacky Fuchsberger: „Altwerden ist nichts für Feiglinge“. Es gehört eine ganze Portion Mut dazu, das Alter mit der selben Selbstverständlichkeit, und damit Würde, zu leben, wie die jungen Jahre. Erst jetzt, wo ich selber die vierzig deutlich überschritten habe, beginne ich zu erahnen, welche großen Herausforderungen das Altsein in einer auf Jugend und Geschwindigkeit getrimmten Welt darstellt. Je jünger man ist, desto weniger kann man sich vorstellen, das für manches die Kraft fehlt, Schmerz allgegenwärtig sein kann oder drei Leute zum Kaffee einen unglaublich anstrengen. Aber einen großen Vorteil hat das Alter der Jugend gegenüber: Die Probleme der Jugend hat man alle auch schon kennen- und im Laufe des Lebens auch relativieren gelernt. Man muss nicht mehr jeder (technischen) Mode hinterherlaufen, weil man weiß, dass ein i-Pad z.B. zwar ein schönes und sicherlich auch nützliches Spielzeug ist, aber lebenswichtig ist es nicht

So grüße ich Sie, besonders die Jubelkonfirmanden, die am Sonntag ihre Diamantene Konfirmation feiern: Seien Sie keine Weicheier!

Ihr Th.-M. Robscheit
Pfr. in Kapellendorf

Mai 2012

Print Friendly, PDF & Email
Series Navigation<< EhrenamtEiner trage des anderen Last >>