fester Grund
26. Juli 2016

fester Grund

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 91 of 134 in the series geistliches Wort
fester Grund

„O tempora, o mores!“, diesen Ausruf Ciceros aus dem Jahre 70 v. Chr. möchte man in diesen Tagen wieder aus der Mottenkiste der Zitate hervorkramen! Was sind das für Zeiten, was für ein Verfall der Sitten! In wenigen Monaten ist vieles, was uns fest und unverrückbar erschien, ins Wanken geraten, bricht zusammen, die Welt ändert sich rasend schnell. Dazu kommt noch die von geistig Gestörten verbreitete Verunsicherung. Was sind das für Zeiten, was herrschen da für Sitten?

Aber ist das neu? Machen nur wir die Erfahrung der Verunsicherung? Nein, natürlich nicht. Und auch nicht jetzt plötzlich! Denn auch unser ganz normales Leben ist von Unsicherheit geprägt, oft unbewußt wird Unstetigkeit lebensbestimmend: die Arbeit, die Beziehung, das Ehrenamt, oft auch die politischen Überzeugungen, wie die letzten Wahlen gezeigt haben. Dabei sehnen wir uns nach Beständigkeit: auf welchen Fundamenten kann ich mein Leben aufbauen? Christus ist so ein fester Grund, ein Eckstein, auf den ich mein unsicheres Leben gründen kann. Da können die Stürme und Winde des Lebens kommen und zerren, da mag manches einbrechen: die Grundlage bleibt bestehen. Es gibt etwas, das nicht nur beständig ist, sondern worauf wir immer wieder aufbauen können, etwas das uns trägt, so wie es schon Unzählige vor uns getragen hat, die in weitaus unsicheren Zeiten bestehen mußten.

Th.-M. Robscheit

Juli 2016

 

Der Beitrag erschien am 23. Juli 2016 in der Thüringer Allgemeinen, Ausgabe Weimarer Land

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