Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
31. Dezember 2021

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 119 of 134 in the series geistliches Wort

Liebe Leserinnen & Leser, es ist die Zeit für Jahresrückblicke: manche möglichst lustig, andere angestrengt sachlich. Auch privat halten wir Rückschau auf ein Jahr unseres Lebens. Viele mussten erleben, wie die Schatten des Corona-Virus auch gänzlich ohne Infektion unser Leben belastet und teilweise gehörig durcheinandergewirbelt haben. Das sind dann nicht nur die uns auferlegten äußeren Zwänge, sondern vor allem die eigene Unsicherheit, Sorge und das Unverständnis Menschen gegenüber, die anders denken. Dabei ist es aber eigentlich normal, dass Menschen in Krisen unterschiedlich reagieren: gehen oder durchhalten und bleiben, das sind die zwei Optionen. Wir haben das in der Geschichte immer wieder erlebt: der Hunger in Irland und die Auswanderungswelle in die USA, ähnliches auch in Deutschland. Oder zunehmende Repression und wirtschaftlicher Niedergang: „Wirtschaftsmigranten“ oder die Auswanderung aus der DDR im Sommer 89 usw.

Wir müssen auch jetzt eine Krise durchleben und wieder steht die Frage: den neuen Wegen und Verheißungen trauen oder versuchen im Altbewährten durchzukommen. Und rückblickend wird es welche geben, die eine gute Entscheidung getroffen haben und welche denen das nicht gelungen ist. Doch anders als bei den Auswanderern sind wir jetzt dauernd mit den Menschen konfrontiert, die andere Entscheidungen treffen, als wir für richtig halten. Und aus deren Sicht, sind wir es, die Fehler machen. Letztlich wird es niemanden geben, der alles „richtig“ macht. Im nun zu Ende gehenden Jahr hat uns ein Bibel-Spruch aus dem Lukkasevangelium begleitet, vielleicht ist es nötig, ihn im Rückblick auf das Jahr immer wieder zu beherzigen:

Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!

Und das Jahr 2022? Was wird das bringen?

Manche Schatten lassen sich erahnen und gewiß auch mancher Sonnenstrahl. Vermutlich sind wir manchmal im siebeten Himmel und manchmal fühlen wir uns von allen mißverstanden und verlassen. Vielleicht kann uns dann die neue Jahreslosung Orientierung und Hoffnung geben und unser eigene Handlen leiten:

Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.

 

Der Artikel wurde erstmals veröffentlicht in der Apoldaer Ausgabe der Thüringer Allgemeinen  vom 31. Dezember 2021.

Print Friendly, PDF & Email
Series Navigation<< Briefe-Schreiben?Wasser und Wein >>