8. September 2015

Zeit

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 73 of 134 in the series geistliches Wort

Der Flugzeugabsturz in den Alpen hat uns, liebe Leserinnen und Leser, in dieser Woche alle beschäftigt. Erst flüchtige Nachrichten; dann Gewissheit. Schließlich erste Meldungen zur Unfallursache und inzwischen Spekulationen über das „Warum?“

Das Leben so vieler Menschen ist jäh zu Ende, wieviele Pläne oder Träume sind damit vorbei! 150 Menschen sind gestorben, Sie aber leben. Ihnen ist noch Zeit geschenkt. Hat das eine Bedeutung? Für Sie? Für jemand anderen?

Wie gehen wir mit der Lebenszeit um? Mit unserer und mit der anderer Menschen: bereichern wir diese, oder vergeuden wir sie? Trauen Sie sich, liebe Leserinnen und Leser, am Ende eines Tages zurückzublicken und sich Rechenschaft über die vergangenen 12 Stunden zu geben? Plätschert Zeit einfach oberflächlich dahin oder gelingt es, dem Leben Tiefe zu geben?

Vor uns liegt die Karwoche, sie sollte die ruhigste Woche des Jahres sein. Eine Woche, die uns die die Beschränktheit & Endlichkeit unseres irdischen Lebens vor Augen hält: Leiden, Tod, Sinnlosigkeit. Eine Woche, an deren Ende aber auch ein großes Versprechen steht: letztlich ist nicht die Lebenszeit entscheidend, sondern wie wir uns bemüht haben, dieser uns gesetzten Spanne Tiefe zu geben. Denn dann gibt es auch in unserem endlichen Leben Unendlichkeit.

Ihr Pfr. Th.-M. Robscheit

März 2015

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