2. Oktober 2015

25 Jahre Deutsche Einheit?

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 81 of 134 in the series geistliches Wort

25 Jahre Deutsche Einheit? „….jetzt auch noch im geistlichen Wort!“ – vielleicht stöhnen Sie so, liebe Leserinnen & Leser. An diesem Wochenende werden Sie an der 25 nicht vorbeikommen. Und wahrscheinlich werden Sie zwischen all den Sonntagsreden auch immer die finden, die in die schöne Einheits-Suppe spucken. So wie ich: Es gibt die Einheit doch gar nicht! Unterschiedliche Löhne werden gezahlt, die Arbeitsplätze sind ungleich verteilt & die Jugend wandert der Arbeit hinterher. Es lassen sich viele Punkte finden, die die große Unterschiede belegen, die es zwischen Bayern beispielsweise und Schleswig-Holstein gibt, ebenso auch zwischen Thüringen und Brandenburg, Hessen und Berlin. Sind damit Ungerechtigkeiten verbunden? Hin und wieder: ja! Sollten die ausgelichen werden? Ja! Soll alles einheitlich sein? Nein! Das Nebeneinander & miteinander Ringen bereichern uns! Oft ist das mühsam & mit Schwierigkeiten verbunden, aber es bewirkt Entwicklung. Das ist in unserem Land nicht anders als in der Kirche. Natürlich ist es manchmal schwierig, andere Frömmigkeiten neben sich zu tolerieren und es schmerzt, dass beim Abendmahl ein Riss durch die Christenheit geht. Aber dennoch (oder gerade deswegen?) sind wir alle Teil der Kirche Jesu Christi; einem Haus mit vielen Wohnungen! Wir Christen haben das in unserer Kirchengeschichte fast 2000 Jahre lang immer wieder neu lernen müssen & dürfen: eine Einheit in der Vielfalt zu sein; an diesem Wochenende mit der bescheidenen 25 wird uns vor Augen gehalten, dass wir auch ganz irdisch eine Einheit in der Vielfalt sind: als Thüringer, als Deutsche, als Europäer, als Mensch.

Ihr Pfr. Th.-M. Robscheit

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