Reden hilft
3. April 2017

Reden hilft

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 95 of 134 in the series geistliches Wort
Reden hilft

Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie sich schon einmal über ein Behördenschreiben geärgert? Von der Renten- oder Krankenkasse, dem Ordnungs- oder Bauamt? Da sitzt einer sich den Hinter platt, hat von Tuten und Blasen keine Ahnung und mit einem schöden 0-8/15 Text wird mein berechtigtes Anliegen einfach abgebügelt? – so in etwa sind dann unsere Gedanken. Ein ähnlicher Fall ist mir in dieser Woche mit unserer kirchlichen Grundstücksverwaltung passiert und ich muss zugeben, die Gedanken & Worte in meinem Kopf waren nicht nur freundlich. Viel Arbeit für die Katz! Nun, was habe ich gemacht? Erstmal bin ich eine große Runde mit unserem Dackel gelaufen. Danach war ich etwas ruhiger. Das Problem aber war damit nicht gelöst. Einen bösen Brief schreiben?

Die Menschen am anderen Ende des Vorgangs  in einem Büro sind ja in aller Regel nicht bösartig, sondern haben eine andere, manchmal auch unvollständige Sicht auf die Sache. Am nächsten Tag habe ich im Amt angerufen und meine Sicht der Dinge dargelegt. Reden hilft! – Reden, nicht Vorträge halten. Das bedeutet, auch den eigenen Blickwinkel zu verschieben und die Ansichten des Gegenüber zu hören.

Reden hilft, liebe Leserinnen und Leser, auch dort, wo wir mit Gott und der Welt unsere Probleme haben. Dieses Reden nennt man Beten. Aber auch hier geht es nicht nur um Sprechen. Man muss auch zuhören können und das ist zugegebener Maßen etwas schwieriger, schwieriger vielleicht sogar, als von dem eigenen Standpunkt dann etwas abzurücken.

Also, liebe Leserinnen und Leser, bleiben Sie im Gespräch, mit Gott und der Welt!

Ihr Pfr. Th.-M. Robscheit

veröffentlich in der Ausgabe der Thüringer Allgemeinen
vom 01. 04. 2017

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