7. November 2021

müde, schrecklich müde

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 2 of 136 in the series geistliches Wort

Müde, schrecklich müde bin ich, liebe Leserinnen und Leser. Der Regen schlägt auf´s Gemüt und die sich aufbauende dritte Corona-Welle tut ihr übriges. Die Kraft lässt nach und auch das Verständnis der Gutwilligen. Was ist richtig, was ist vorgeschrieben, was gilt überhaupt? Halbwissen, Verschwörungstheorie und Torheit brüsten sich frech. Dazu immer neue Erkrankungen und Impfdurchbrüche. Vieles wirkt kopf- & orientierungslos. Es macht müde, so müde.

Bleierne Müdigkeit, das kennt auch der Prophet Elia. Es ist alles zu viel; er will nur noch schlafen. Doch es kommt ein Engel, bringt Essen und Trinken. Elia isst und trinkt und schläft weiter.

Auch ich lag nieder, müde und kraftlos. Auch ich wurde versorgt: Essen, Trinken; selbstgekochte Rote Grütze und Gänsebraten, Äpfel, Anrufe und Textnachrichten.

Wieder kommt der Engel. Wieder wird Elia versorgt. Er ist wach. Noch immer in der Wüste. Der Engel hat nicht die Welt verbessert und die Probleme gelöst. Er hat Elia versorgt und ihn zu Kräften kommen lassen: Steh auf und iss, denn Du hast einen weiten Weg vor Dir. Und Elia stand auf, aß und hatte die Kraft für den weiten Weg.

Solche Engel wünsche ich Ihnen, wenn Sie müde oder krank liegen. Ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten wünsche ich, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, spüren, wenn es nötig ist, anderen Engel zu sein, und dann auch so handeln. Wir haben wohl noch einen weiten Weg vor uns.

 

Der Artikel wurde erstmals veröffentlicht in der Apoldaer Ausgabe der Thüringer Allgemeinen  vom 06. November 2021.

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