8. September 2015

Sinn machen oder Sinn haben?

Von Th.-M. Robscheit
This entry is part 65 of 134 in the series geistliches Wort

Liebe Leserinnen und Leser,

heute ist in Buttstädt die konstituierende Sitzung der neuen Kreissynode, das leitende Gremium unseres Kirchenkreises. Es läßt sich absehen, dass dies eine anstrengende und lange Sitzung werden wird: alle Gremien und Ausschüsse müssen besetzt werden. Der/die neue Präses (=Vorsitzende) muss gewählt werden. Wer wird zukünftig über Gelder entscheiden? Wer wird unseren Kirchenkreis in der Landessynode vertreten? …
„Mein Gott, ist das langweilig!“, werden Sie jetzt vielleicht denken, „Damit verplempern die ihre Lebenszeit! Das macht doch alles keinen Sinn.“
Richtig! Es macht keinen Sinn, sondern es hat Sinn! Dieser Anglizismus, der sich in unserer Sprache breit macht, verrät viel über das Denken des Sprechers aus: können Handlungen, oder Dinge in sich selber Sinn stiften? Kann ich irgendetwas tun, das zunächst keinen Sinn hat, das also „sinnlos“ ist und es bekommt dadurch Sinn? Oder gibt es etwas Höheres, Ziel- & Sinnstiftendes? Für Münchhausen macht es Sinn, sich selber an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen, aber es hat keinen Sinn, es ist sinnlos; da kann der Baron ziehen soviel er will!
Ebenso macht es keinen Sinn, auf Tagungen herumzulungern und seine Zeit abzusitzen. Aber es hat Sinn, sich für seine Kirche einzusetzen, einen Teil seine Lebenszeit für das Gemeinwohl zu nutzen. Das ist keine vergeudete Zeit!
Noch eine Frage zu Schluß: womit, liebe Leserinnen und Leser, womit verplempern Sie eigentlich Ihre Lebenszeit?

Ihr Th.-M. Robscheit

März 2014

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